Angst in Coaching und Therapie
Angst ist ein Schlüsselphänomen – auch im Coaching
In der Begleitung von alltäglichen Ängsten und sogar Angsterkrankungen können Coaches im therapeutischen Team hilfreich mitwirken. Denn eine umfassende Begleitung bei Angststörungen umfasst auch eine Änderung des Lebensstils, der Denk-, Fühl- und Handlungsgewohnheiten und erfordert neue Strukturen im alltäglichen und beruflichen Leben. Doch auch für Coaches – die begleitend in ein Team aus Ärzten, Psychologen u. a. eingebunden sind – ist grundlegendes Wissen zur Angst erforderlich, weshalb dieses Thema in einer Coaching-Ausbildung oder spezialisierten Hypnotherapie-Ausbildung für Coaches behandelt werden sollte.

Amygdala Emotionale Angstzentrale
Aus der Sicht von Klienten oder Patienten gibt es Angstphänomene, die sie eher lähmen und sie an der Entfaltung im Leben hindern. So trauen sich einige Menschen nicht ohne Begleitung aus dem Haus, auf große Plätze, nicht in ein Flugzeug, auf eine Brücke und vieles mehr. Andere Personen haben sehr große Furcht vor Hunden, Spinnen, Flüssen, Pferden oder anderen Wesen und Objekten. Sie gehen ihnen gezielt aus dem Weg. Wieder andere Menschen werden scheinbar aus heiterem Himmel von heftigen Körperveränderungen beunruhigt, wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel und dergleichen, wobei sie erst im zweiten Schritt realisieren, dass eine sehr akute Angst, eine Panik, damit in Zusammenhang steht. In der Psychiatrie werden die unterschiedlichen Angstphänomene mit verschiedenen Begriffen diagnostiziert. In dosiertem Umfang oder in der passenden Situation ist die Angst ein sehr wichtiges und natürliches Phänomen, denn es macht vorsichtig, lenkt die Aufmerksamkeit (die Sinne, unsere Wahrnehmung, unsere Imaginationen, unser Denken bis hin zum Grübeln) auf mögliche Gefahren und bereitet in akuten Situationen unseren Körper auf Extremsituationen vor.
Ängste erwachsen aus mehr oder weniger unbewussten sowie aus bewusstseinsnahen Gehirnfunktionen. Ein Teil unseres körperlichen Unbewussten (vergl. in Hypnose und Hypnotherapie, Migge, 5/2018) sind die paarig auf beiden Seiten angelegten kleinen Gehirnstrukturen im Mittelhirnbereich, die wir meist in der Einzahlform als Amygdala bezeichnen. (mehr …)