Macht Coaching mich wohlhabend und erfolgreich?
Liebe zukünftige Kolleginnen und Kollegen: Das wissen wir nicht! Wir kennen aber Umfragen und die ernüchtern: Maximal 20 Prozent der Teilnehmer/innen an Coaching-Präsenz-Fortbildungen verdienen in den darauffolgenden zwei bis vier Jahren die Ausbildungsinvestition durch Coaching-Aufträge zurück. Nur ca. fünf Prozent gelingt eine berufliche Selbstständigkeit, in der das Coaching ganz im Mittelpunkt steht (obwohl das auch bei vielen gar nicht das Ziel war). Und diese fünf Prozent brauchen hierfür nach der Coaching-Ausbildung oft drei bis fünf Jahre, um diesen Traum zu verwirklichen.
Daher sagen wir unseren Interessenten immer sehr offen, dass eine Coaching-Ausbildung kein Weg ist, um bald seinen bisherigen Beruf zu verlassen oder finanziell „erfolgreich“ zu werden. Allerdings: Wenn wir unsere und auch andere Teilnehmer/innen zwei Jahre nach der Fortbildung fragen: „Hat es sich trotzdem gelohnt und war es wertvoll?“ Dann ist die Antwort beinahe übereinstimmend sehr positiv: „Ja, es hat sich für mich sehr gelohnt!“
Die Begründungen sind sehr vielfältig: Es war eine sehr spannende Zeit, es gab so viele grundlegende Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung, das private und berufliche Leben habe eine andere Richtung genommen, es gab viele Einsichten und Tools, die geholfen haben, im „Grundberuf“ viel erfolgreicher und zufriedener zu sein und das Thema Coaching darin zu integrieren (Personalarbeit / PE / OE), der Kontakt zu „anderen“ spannenden Menschen hat ganz viele Impulse gegeben und teilweise Freundschaften gestiftet.
Die meisten Absolvent/innen nutzen ihre Coaching-Kompetenzen nach der Coaching-Ausbildung zunächst „nebenbei“; entweder als erfüllendes Hobby, als Nebentätigkeit oder als Zusatzangebot in Training, Personalentwicklung, Mitarbeitergesprächen und Ähnlichem. Manche verdienen sich dadurch etwas Geld dazu, andere verbessern ihre Kommunikation oder Selbstwirksamkeit im Beruf.
Viele berichten, dass ihnen das „Geldverdienen mit Coaching“ nach oder schon während der Ausbildung nicht mehr allein wichtig schien, sondern eher spannende Begegnungen mit Klienten und die Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen und auch sich selbst dabei zu entwickeln. Die Persönlichkeitsentwicklung während der Ausbildung war den meisten sehr wichtig und sie haben dadurch die Möglichkeit gewonnen, in kleinen (selten in sehr großen) Schritten ihr Leben umzugestalten – hin zu mehr Ausgeglichenheit, Freude, Erfüllung, Ordnung, Spontaneität, … (jeder findet hier seinen Weg und seine Worte).
Mittlerweile gibt es auch überall Coaching-Ausbildungen, beinahe in jeder kleineren Stadt, an der VHS, deutschlandweit. Vermutlich bieten bereits 400 oder mehr „Institute“ bereits solche Weiterbildungen an. Daher gibt es auch jedes Jahre Scharen von neuen Coaches, die sich gegenseitig Konkurrenz machen und von denen viele keine Gelegenheit haben, wirkliche Professionalität zu erlangen, da sie zu wenige Aufträge erhalten.
Wenn Sie also fragen: „Werde ich nach der Ausbildung zum Coach schnell viel Geld als Coach verdienen und hierdurch beruflich unabhängig und erfolgreich?“ Dann antworten wir ganz Ihnen ehrlich: Vermutlich nicht! Oder: Die meisten Absolvent/innen nicht!
Bitte schauen Sie daher in sich und überprüfen Sie, welche Motive Ihnen außerdem wertvoll erscheinen – was Sie für sich „sonst noch“ (oder eigentlich hauptsächlich) erreichen möchten. Wir würden uns freuen, wenn Sie zusätzlich den starken Wunsch hätten, sich (zunächst besonders sich) und dann später andere Menschen in ihrer ganz eigenen Entwicklung zu begleiten. Das kann nur gelingen, wenn man sich gut kennenlernt, nicht nur seine „Hülle“ mit der ganz eigenen Geschichte, den gut trainierten automatischen (meist unbewussten) Mustern u. Ä., sondern auch das, was darunter liegt: Das eigene Selbst, das, was man wirklich sein möchte. Wenn dieses Innere und das Äußere gut miteinander in Resonanz stehen, dann sind Menschen authentisch und mit sich selbst in Rapport. Und jemand, der das für sich – im Beisein anderer – erlernt hat, kann dann auch andere Menschen „authentisch“ begleiten.
Wir denken daher, dass eine Coaching-Ausbildung zunächst ein guter Weg zu sich selbst sein sollte. Erst dann machen die Tools und Techniken, die auch nebenbei erlernt werden, wirklich Sinn in der Arbeit mit anderen Menschen. Wenn man nur Tools und Techniken lernt und selbst innerlich uneins bleibt, dann ist man nur eine Rolle oder eine Fachperson. Auch das kann natürlich hilfreich sein, es hat aber oft keine Tiefe. In unserer Coaching-Ausbildung schaffen wir daher viel Raum für persönliche Begegnung untereinander, miteinander, mit sich selbst. Das „Fachliche“ baut dann darauf auf. Dennoch bleibt es dabei: Eine Coaching-Ausbildung kann Sie innerlich „reich“ machen, auf dem Bankkonto werden dadurch aber nur sehr, sehr wenige reich.
Dennoch haben einige Erfolg. Manche verdienen gutes Geld mit Coaching. Das sind aber wenige. Und viele leben ausgeglichener, erfüllter und – jeder auf seine Weise – „kompetenter“. Das ist auch wertvoll, es passt aber nicht so sehr in das Bild vom Coaching als „Profession in der Wirtschaft“.
Wir beraten Sie gerne. Schauen Sie bitte auch die Feedbacks von ehemaligen Absolvent/innen an.
Björn Migge
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